Zeit-Wände VII, 2003

5-kanal-Videoinstallation
Musik: Paulo C. Chagas

Die Videoinstallation thematisiert die „mediale Wirklichkeit“ in komprimierter Form.
Hauptgegenstand ist das Menschenbild aus Film und Fernsehen.
Kurze Videofragmente oder Footages ergeben durch die Art des Videoschnittseinen neuen Sinnzusammenhang und ermöglichen dadurch einen erschreckenden Einblick in die Welt des TV.

Die Musik entwickelt akustische Formen die aus dem Nichts auftauchen und die Wahrnehmung dahin lenken, die Bilder mit den Klängen zu synchronisieren, bevor die Klänge schließlich wieder in Nichts verschwinden. Dieses Prozess wiederholt sich einige Male. Die für die Synchronisation erforderliche Koordination zwischen Auge und Ohr wird durch die granularen Eigenschaften der Klänge und die rhythmisch betonte Komposition unterstützt.

Videoinstallation: Fünf Videoprojektoren sind nebeneinander so platziert, dass ein einziges, langgestrecktes Videobild von ca. 15 m Breite und ca. 2,20 m Höhe entsteht. Fünf synchronisierte DVD-Player spielen in Schleife fünf Videosequenzen ab (Dauer: 8’45“ Minuten). Die seriell-rhytmisch gestaltete Komposition der fünf Großbildprojektionen in ihrem Nebeneinander intendieren eine weitere Perspektive dem Betrachter zu eröffnen.

Musikinstallation: Die Musikinstallation integriert die visuellen Ereignisse in einen fünfkanaligen Klangraum (4 Lautsprecher + 1 Subbass). Die Komposition spielt mit der Idee der Ambiguität in verschiedener Hinsicht: z. B durch längere Pausen und Melodien. Die stille Momente integrieren die akustische Umwelt in die Installation und verursachen eine Irritation der musikalischen Wahrnehmung; die melodischen Elemente, die als sich wiederholende Motive drei Mal erscheinen, wirken als Identifikationszeichen in einer geräuschartigen Klangwelt und betonen dadurch die Ambiguität zwischen dem Vertrauten und dem Fremden, zwischen realen und virtuellen Wirklichkeiten.

Zeit-Wände VII wurde im Hohlkasten der Deutzer Brücke, Köln in der Ausstellung „Drittes Uffer“ (25. Oktober – 2. November 2003) uraufgeführt.