Carola Willbrand, Köln, April 2015

„Dinge in die Welt finden“ – ein Experiment als szenische Installation

Mein Sinn des Lebens ist: morgens aufstehen um einen Weg zu finden das Experiment fortzusetzen! Mein LebensExperiment ist die künstlerische Arbeit, die mir die Welt erklärt.
Ich begegne der Welt mit meinen Materialien des Alltags. Ich untersuche die getragene Kleidung nach ihren Lebensspuren; die Häute, die uns kleiden. Diese Kleidung besteht aus Fäden; viele Fäden werden ein Gewebe.

Da Menschen nicht von Ungefähr in die Welt geworfen werden, sondern von Menschen in eine schon bestehende Menschenwelt geboren werden, sind wir wie Fäden, die in ein bereits bestehendes Muster geschlagen werden und das Gewebe so verändern, wie sie ihrerseits alle Lebensfäden, mit denen sie innerhalb des Gewebes in Berührung kommen, auf einmalige Weise affizieren. (einen Zustand in einem Wesen bewirken). Sind die Fäden erst zu Ende gesponnen, so ergeben sie wieder klar erkennbare Muster, bzw. sind als Lebensgeschichten erzählbar. (Hannah Arendt)

Die alltäglichen Materialien, die ich nutze, können auch Tapeten sein, auf die ich mit der Nähmaschine Zeichnungen nähe. Manchmal kombiniere ich sowohl die Skulpturen als auch die Nähzeichnungen mit Fotografie; besonders mit analoger s/w-Fotografie. Meine Collagentechnik gibt der  Gedankenwelt den Raum um hinter das Sichtbare zu schauen, das vielleicht doch nur das ‚Normale des Alltäglichen‘ ist,. Die Beobachtungen der Lebensbedingungen, des „Sich-Selbst- Erkundens“ werden verbunden mit der Metapher des Lebensfadens, die das menschliche Leben zusammenhalten und wiedergeben will.
Carola Willbrand, März 2015

Weitere Informationen unter: Carola Willbrand