„Essen ist nicht nur ein Sinnbild für das Leben, es stiftet auch Identität, Heimat und kulturelle Regeln… Das Essen ist eine Notwendigkeit zur Existenz gleichzeitig aber auch ein Teil der Kultur. Im Angesicht von Klimawandel, geopolitischen Konflikten und Ressourcenknappheit könnte zukünftig gerade die globale Verfügbarkeit von Nahrung auf dem Spiel stehen.
Die industrielle Landwirtschaft verursacht ein Drittel der zivilisationsbedingten Treibhausemissionen und verbraucht gut 70 Prozent des Süßwassers. Durch Monokulturen schwindet die Biodiversität. Die ist aber elementare Basis einer nachhaltigen Landwirtschaft. Laut Weltagrarbericht stammen 75 Prozent aller Lebensmittel der Welt von nur zwölf Pflanzen und fünf Tierarten.
Massentierhaltung und Hochleistungszüchtungen belasten das Ökosystem. Ebenso wie die Überfischung der Meere. Der Weltagrarbericht kommt zu dem Schluss, dass die derzeitige industrielle Landwirtschaft die verfügbaren natürlichen Ressourcen des Planeten in unvertretbarem Maße ausbeutet. Dazu kommt, dass trotz Überproduktion einerseits Milliarden Menschen weder ausreichend noch ausgewogen ernährt werden, andererseits befördert diese Art der Lebensmittelherstellung eine gesundheitsschädigende Überernährung.
In Erkenntnis dieses Scheiterns fordern Experten ein neues, im Grunde aber altbekanntes Modell der Landwirtschaft: Kleinbäuerliche, arbeitsintensivere und auf Vielfalt ausgerichtete Strukturen, die eine ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltigen Lebensmittelversorgung garantieren – mit widerstandsfähigem Anbau und lokaler Verteilung.“
Inge Kamps empfiehlt in ihren Videorezepten darüber hinaus auf Wildkräuter zurückzugreifen, die eine Vielzahl von Vitalstoffen enthalten und nicht angebaut werden müssen.
Textzititate aus dem Begleitheft „Foodrevolution 5.0“, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg 2017