Ellipse, 2008


Musik: Paulo C. ChagasDV, 2008, Dauer: 14’20“

In der Literatur ist E l l i p s e eine rhetorische Figur, bei der durch die Auslassung von Wörtern oder Satzteilen grammatikalisch „unvollständige“, jedoch verständliche Sätze gebildet werden.

Analoges wird auch in der – nach Paulo C. Chagas benannten Komposition E l l i p s e – VideoCollage mit Bildern (Satzteile) und Bildsequenzen (Sätze) gemacht.

In der Found Footage Collage aus Tanz-Musik-Kontexten bilden der menschliche Körper, die Körpersprache und der Körperausdruck eine sinnlich-fließende Informationskette, der man – sofern man sich auf sie einlässt – vielfältige und vieldeutige Aussagen entnehmen kann.

Die Komposition fungierte bei der Entwicklung der VideoCollage als „Leitfaden“ und hat eine wichtige integrative Funktion: Sie bildet den Teppich – den Tanzboden – für die Akteure. Daher sind die Bilder eng mit den Tönen verknüpft, synchronisiert.

Paulo C. Chagas komponierte E l l i p s e 1986 auf Anregung des Pantomimen Isidoro Fernandez und seiner Erzählung vom Werden und Vergehen des einzelnen Menschen.

Wie aus einer Keimzellen wurde die Komposition aus zwei akustischen Grundelementen entwickelt: das eine – aus zwei absteigenden Tönen – ist synthetisch erzeugt, das andere ein Naturgeräusch – eine Aufnahme des menschlichen Atems.

Diese beiden, einfachen Elemente überführt der Komponist parallel zum Wachsen des Organismus in zunehmend komplexere Klanggestalten.